Ausbildungsinteressierte Jugendliche aus dem Bezirk sollen über die Möglichkeiten einer dualen Ausbildung informiert werden, um frühzeitig eine Bindung an einen Ausbildungsbetrieb zu erreichen.

Neuköllner Unternehmen, die ausbilden, nicht mehr ausbilden (z.B. seit der Corona-Pandemie), aber ausgebildet haben oder noch nicht ausbilden, sollen für die betriebliche Berufsausbildung sensibilisiert und über Fördermöglichkeiten und -instrumente für sich und ihre Auszubildenden informiert werden.

Im Bezirk gibt es knapp 300 Ausbildungsstellen. Die Agentur für Arbeit Süd beobachtet eine hohe Bildungsneigung der Jugendlichen. Gleichzeitig melden die ausbildenden Neuköllner kleinen und mittelständischen Unternehmen zunehmende Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden. Sieben Prozent der Neuköllner Schüler*innen verlassen die Schule ohne Abschluss, in einzelnen Einzugsbereichen sogar 17% (in ganz Berlin sind es 5%). Stand Juli 2022 waren 2.155 Jugendliche bis 25 Jahren arbeitslos.

Viele Schüler*innen gehen nach der 10. Klasse weiterhin zur Schule und besuchen ein Oberstufenzentrum. Die wenigen an einer dualen Berufsausbildung interessierten Schulabgänger*innen bewerben sich vor allem bei großen, weltbekannten Industrieunternehmen, wie BMW, Siemens und Co. statt bei einem Betrieb in ihrem Kiez.

Das Projekt „Neukölln bildet aus“ soll bereits bestehende Kooperationen und Initiativen der Berufsorientierung im Bezirk Neukölln bündeln und ausbauen, um Ausbildungsinteressierte und die lokale Vielfalt der Ausbildungsbetriebe besser zu „matchen“.